HDR im Sanatorium. Und Wissenswertes zur HDR-Technik.
Wie du ja weißt, war ich vor ein paar Wochen auf einen Kurzbesuch bei der Hohen Tatra. Dort hab ich ein verlassenen Sanatorium entdeckt, ein Traum für HDR-Freaks 😉 ! Ein paar Eindrücke von dort hab ich ja schon hier und auf diversen Foren veröffentlicht, heute kommt der nächste “Schub”.
Wie schon erwähnt, hatte ich dort spezielle Voraussetzungen, ich hatte nämlich kein Stativ und musste mit extremen Hell-Dunkel-Kontrasten fertig werden. Damit das gelingt, braucht man Belichtungsreihen mit mindestens 5 Fotos, die normalerweise ausreichenden 3 sind hier einfach zu wenig.
Das Problem sind nicht die 5 Fotos, sondern die stark variierenden Verschlusszeiten von der ganz dunklen bis zur ganz hellen Aufnahme. Während sich bei den dunkelsten Aufnahmen die Verschlusszeiten im 1000tel-Bereich bewegen, liegen sie bei den hellsten Fotos schon im 10tel-Bereich.
Das heißt wiederum, dass bei den hellsten Fotos extreme Verwacklungsgefahr besteht. Und in der Tat, hier hatte ich einiges an Ausschuss. Ist aber halb so wild, wenn man nämlich, so wie ich immer predige, mehrere Aufnahmen einer Szene macht, ist die Chance hoch ein gutes Ergebnis dabei zu haben 🙂 !
Weiters muss man natürlich die Blende weit öffnen und die Iso raufschrauben. Eine weit geöffnete Blende ist bei einem extremen Weitwinkel nicht so dramatisch, wie man an den Fotos sehen kann. Der Bokeh-Effekt wirkt sich erst mit zunehmender Brennweite immer stärker aus, ebenso je weiter man ein Objekt herzoomt oder aber auch, wie weit der räumliche Abstand zwischen zwei Objekten im Bild ist. Und natürlich die Kombination aus allen drei Faktoren.
Das ist auch der Grund, warum man bei Weitwinkelobjektiven nicht so leicht einen unscharfen Hintergrund hinbekommt, jedenfalls nicht annähernd so leicht wie bei einem Tele.
Ja, zum Schluss bleiben noch die Iso. Die waren bei den meisten Fotos so um die 500 eingestellt. Das ist ein guter Kompromiss zwischen Bildqualität und Rauschverhalten. Man muss nämlich bei HDR´s ein wenig aufpassen, da sich durch die Verrechnung der Einzelaufnahmen in Photomatix das Bildrauschen multipliziert. Daher ist es sinnvoll, schon vorher ein wenig das Bildrauschen in Lighroom zu reduzieren bevor man die Aufnahmen exportiert. Aber nur das Bildrauschen, nicht die Details (Bildschärfe), da sich das ebenfalls ungünstig auswirken kann!
NACHTRAG: Mittlerweile erstelle ich meine HDR´s nur mehr mit Lightroom und nicht mehr mit Photomatix!
Die ganzen Automatiken werden zwar immer besser und liefern bei optimalen Lichtverhältnissen auch oft ganz passable Ergebnisse, aber in extremen Situationen versagen sie meistens einfach.
Darum lernen meine Workshop Teilnehmer auch, HDR´s in Handarbeit zu erstellen, von der Pieke auf, ohne jegliche Automatik 😉 !
Wenn auch du besser fotografieren lernen willst, dann besuch einen meiner Fotoworkshops. Hier findest du eine Übersicht meiner weiteren Fotokurse rund um Wien.
Aja, und hier die Fotos 😉 !